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100 Jahre FC Creglingen: Große Geburtstagsparty mit über 400 Gästen

Vorstand Andreas Wolfarth konnte in seiner Begrüßung zahlreiche Ehrengäste, Vertreter von Sponsoren und zahlreiche Gönner, Gäste der Partner- sowie Patenvereinen, Ehrenmitglieder, die Vorstände vieler anderer Creglinger Vereine sowie zahlreiche aktive und frühere Vereinsmitglieder begrüßen.

Insgesamt zählt der FC Creglingen im Jubiläumsjahr 689 Mitglieder, davon 582 Fußballer in vier Herren-, einem Damen- und zwölf Jugendteams. Diese Mannschaften errangen 2019 insgesamt vier Meisterschaften. 99 Personen gehören der Tennisabteilung an, die drei aktive Mannschaften zum Spielbetrieb angemeldet hat. 81 Personen spielen Tischtennis und immerhin noch 26 Mitglieder zählt die aufgegebene Handballabteilung. Mit dieser Mitgliederzahl zählt der FC Creglingen zu den größeren Vereinen im Altkreis Mergentheim.

Der FC Creglingen in der gesellschaftlichen Verantwortung

Als der Verein 1920 gegründet wurde, hatten die jungen Vereinsmitglieder so manche Hürde zu überwinden, so Andreas Wolfarth eingangs. Zwar gibt es mittlerweile feste Sportstätten, Flutlicht, Duschen, Vereinsheime – aber auch heute kämpft ein Sportverein auf vielen Ebenen: Nur heißen die Probleme nun Lebensmittelhygiene oder Datenschutz. „Es wird nicht einfacher, Ehrenamtliche für die Verantwortung zu finden“, so der Vorstand. Der FC Creglingen ist aber viel mehr als ein Sportverein: Arbeitgeber, Unternehmer, Dienstleister, Visionär, Kümmerer – und immer sind im Hintergrund zahlreiche Idealisten am Werk. Als Beispiel nannte der Vorsitzende die Jugendarbeit unter Jugendleiter Holger Wundling: Hier werden von zahlreichen Trainern für 0,35 Euro Stundenlohn den Kindern und Jugendlichen neben Fußballkenntnissen auch Teamkompetenzen vermittelt oder Hallenturniere mit 140 Jugendmannschaften organisiert.

Geschichte

Mit einem Gang durch die Geschichte des Jubiläumsvereins stimmte Wolfarth die Gäste auf den Abend ein. Schon beim ersten Spiel im Jahr 1920 – ein 2:2 in Rothenburg – erkannte der Vorsitzende Parallelen zum heute oft beklagten Sittenverfall. In der Zeitung stand: „Die Gastgeber waren mit dem Ergebnis nicht einverstanden und so verabschiedeten sie die Creglinger nicht am Postbus“, so wie es damals üblich war. In den 30er Jahren gehörte das Hissen von Hakenkreuzflaggen vor einem Spiel zum Ritual und später waren am Sportgelände sogar Flak-Geschütze stationiert. Nach dem Krieg fand das erste Spiel am zweiten Weihnachtsfeiertag im Jahr 1946 gegen die Würzburger Kickers statt. 1950 zum 30-jährigen Vereinsjubiläum fand ein Spiel gegen Augsburg vor sage und schreibe rund 1.500 Zuschauern statt, das der FC Creglingen nur mit 1:2 verlor.

Aber auch in den 50er Jahren hatten es die Schiedsrichter nicht immer einfach – so wurde ein Spiel abgebrochen, weil der FC Creglingen den Gegner am Ausführen eines Elfmeters hinderte, der maßgebliche Spieler wurde anschließend für längere Zeit gesperrt. Die 60er Jahre waren geprägt von vielen lustigen Veranstaltungen – so waren die Faschingsveranstaltungen oder Theateraufführungen sehr bekannt. Eine Überschrift der 70er Jahre gefiel Andreas Wolfarth besonders gut, denn sie charakterisiert den Verein aus dem Taubertal sehr gut „Eine feste Größe in der A-Klasse“. Mit Ausnahme der 80er Jahre – als mehrfach in der Landesliga gespielt wurde – gilt dies seit nahezu 40 Jahren konstant. 1971 wurden die Abteilungen Tennis und Tischtennis gegründet. Und 1980 schließlich auch die Abteilung Damenfußball, die seit 1997 für die bislang größten Erfolge des Vereins sorgte. Sieben Jahre wurde Landesligafußball gespielt und dreimal in Folge der Hohenloher Bezirkspokal geholt.

Der FCC als Bauherr und Investor

In den letzten 15 Jahren wurden beim FCC rund 150.000 Euro verbaut – nicht immer ganz freiwillig, wie beim großen Wasserschaden im Jahr 2010, als „über Nacht“ eine Sanierung von 80.000 Euro gestemmt werden musste. 2019 konnte mit Hilfe der Stadt Creglingen eine automatische Bewässerungsanlage auf dem oberen Platz installiert werden. Aber auch in der Tennisabteilung ist ein größerer Bauherr – ein Beispiel aus dem Jahr 1996 zeigt, dass die Tennisplätze ohne großes Aufhebens für 60.000 DM saniert wurden.

Zahlreiche Gratulanten wünschen dem FC Creglingen auch für das nächste Jahrhundert alles Gute

Rüdiger Wellm als stellvertretender Vorsitzender des Sportkreises Bad Mergentheim und Vertreter des Württembergischen Landessportbundes überbrachte die herzlichsten Grüße von Volker Silberzahn. Er erinnerte sich an seine schöne Zeit beim FCC als Bezirksligatrainer, bei dem er besonders den wertschätzenden Umgang miteinander in Erinnerung hat. Der FC Creglingen ist im Sportkreis einer der mitgliedsstärksten Vereine und für vier Dinge sehr bekannt: Die guten Schiedsrichter, stellvertretend nannte er Willi Metzger und Helmut Wörrlein, die Jugendarbeit und das herausragende Ehrenamt, die er mit den Namen Karl-Heinz Moschüring, Hermann Grieser, Eugen Dürr und Stefan Proch verband, sowie den Damenfußball, der in diesem Jahr sein 40jähriges Jubiläum feiert: Die Namen Norbert Welzel, Edith Scheiderer, Elke Weid und Martina Roth symbolisieren diese Erfolgsgeschichte.

Ministerialdirektor a.D. im Kultus- und Sozialministerium, Thomas Halder richtete als Vertreter des Württembergischen Fußballverbandes die herzlichsten Glückwünsche an den FC Creglingen und brachte einen Scheck über 500 Euro aus Stuttgart mit. Sportvereine leisten einen unschätzbaren Beitrag für den gesellschaftlichen Zusammenhalt, beispielsweise bei der Integration von Menschen, die in der Historie der Bundesrepublik aus verschiedenen Gründen gekommen sind: Gastarbeiter, Spätaussiedler oder Flüchtlinge. Die Politik müsse den Sportvereinen bei Investitionen, durch einfachere Steuergesetze oder soziale Förderprogramme noch viel mehr unter die Arme greifen.

Bürgermeister Hehn hörte dies sicherlich gerne, steht der FC Creglingen für die Stadt doch für viele positive Attribute: Integrität, Identität, hohe emotionale Verbundenheit zur Heimat, die gerade im ländlichen Raum das Zusammenleben auszeichnet. Die Vereine leisten sehr viel für die Bevölkerung – auch im Bereich der Jugendarbeit und der Integration von Zuzüglern.

Reinhold Balbach lobte als Sportkreisjugendleiter die qualifizierten und engagierten Jugendtrainer, die alles im Ehrenamt stemmen. Den zeitlichen Aufwand taxierte er bei mehreren hundert Stunden pro Jahr pro Trainer, wenn man Training und Spiele, Fahrten, Vor- und Nachbereitungen zusammenrechnet.

Danke und Jubiläumschronik

Nach der Ehrung von Helmut Wörrlein und Fritz Klein für ihr Lebenswerk (separater Artikel) dankte Andreas Wolfarth zahlreichen Personen, die vor und hinter den Kulissen zum Wohle des FC Creglingen arbeiten: Gesamtausschuß, Jugendleiter und -abteilung, allen Abteilungen, die zum Gelingen des Jubiläumsabends beitrugen, den Sponsoren und Gönnern, der Stadt Creglingen sowie den zahlreichen anderen Vereinen, mit denen immer wieder ein sehr gute Zusammenarbeit möglich ist. Den Jubiläumsabend umrahmten die Mädels der Tanzvilla Creglingen mit faszinierenden Auftritten.

Ein besonderes Highlight war die Präsentation der Jubiläumschronik „Ein Jahrhundert. Ein Verein“, die die Geschichte des FC Creglingen sehr lesenswert zusammenfasst und mit Hilfe von Konstantin Weid und Anita Bone- Czerniejewski entstanden ist. Die Chronik kann zugunsten der Jugendabteilung käuflich im Reisebüro von Edith Scheiderer erworben werden. Auch bei den zahlreichen weiteren Veranstaltungen des FC Creglingen im Jubiläumsjahr kann die Festschrift gekauft werden.

Tanzvilla

Die Tanzvilla Creglingen sorgte für farbenfrohen Schwung und ein lockeres Rahmenprogramm bei der 100. Geburtstagsfeier des FC Creglingen.

 

Rüdiger Wellm (rechts) überreichte im Namen des Württembergischen Landessportbundes einen Scheck in Höhe von 250 Euro an Vorstand Andreas Wolfarth.

Thomas Halder brachte vom WfV einen Scheck in Höhe von 500 Euro mit und wünschte dem FC Creglingen weiterhin viel sportlichen Erfolg aber auch gutes Gelingen im Bereich des gesellschaftlichen Engagements.

Die Ehrengäste gratulierten dem FC Creglingen und wünschten auch für die nächsten 100 Jahre alles Gute: Sportkreisjugendleiter Reinhold Balbach, FC-Vorstand Andreas Wolfarth, Bürgermeister Uwe Hehn, Ministerialdirektor Thomas Halder für den WfV Stuttgart sowie Rüdiger Wellm für den Sportkreis und als Vertreter des Württembergischen Landessportbundes.

Vorstand Andreas Wolfarth richtete einen Dank an die zahlreichen Engagierten, die zum Gelingen des Jubiläumsabends beigetragen haben. Die Jubiläumsfestschrift „Ein Jahrhundert – ein Verein“ kann ab sofort zugunsten der Jugendarbeit im Reisebüro bei Edith Scheiderer käuflich erworben werden.